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Gesellenbrief auf einer Stufe mit Abitur

Siegen, 26. Januar 2012

„Wieso sollte eine höchst anspruchsvolle Berufsausbildung weniger wert sein als das Abitur?" - das fragt der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Volkmar Klein. Gerade im Vergleich mit anderen europäischen Ländern warnt er davor, die weltweit anerkannte und erfolgreiche deutsche Berufsbildung unter Wert zu verkaufen. Genau das hatte bereits im November der von ihm eingeladene Parlamentarische Staatssekretär Dr. Helge Braun vom Bundesbildungsministerium vor der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd betont. Nun steht in dieser Woche der Antrag von CDU/CSU und FDP zur Gleichwertigkeit von Berufsbildung und Abitur im Bundestag zur Debatte.

Hintergrund ist der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR). Mit einem Raster wollen Politik und Wirtschaft Schulabschlüsse, Ausbildungen, Fortbildungen und Studien auf acht Stufen nach ihrem Wert sortieren. So soll das deutsche Qualifikationssystem transparenter und übersichtlicher, Unterschiede von Qualifikationen verdeutlicht werden.

Streit entstand dabei vor allem bei der Einschätzung des Niveaus von Gesellenbrief und Abitur. Während die Wirtschaftsministerkonferenz Abitur und duale Berufsausbildung auf dem DQR-Niveau 4 einordnen wollte, beantragte die Kultusministerkonferenz eine Unterscheidung zwischen Abitur, Fachabitur und höherwertigen Berufsabschlüsse auf dem DQR-Niveau 5, der dreijährigen Berufsausbildung auf DRQ-Niveau 4 und der zweijährigen Berufsausbildung auf dem DQR-Niveau 3.

„Wenn sich die Kultusminister hier durchsetzen, bedeutet dies ein Schlag ins Gesicht des Handwerks. Denn der Abiturient ist demnach mehr wert als ein Geselle nach dreijähriger Ausbildung", so Volkmar Klein. „Ich halte den deutschen Weg der dualen Berufsausbildung für sehr komplex. Die hier erworbenen beruflichen Fertigkeiten und Kompetenzen sind schließlich ein wichtiger Garant für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit dieses Landes. Deswegen halte ich den Gesellenbrief für durchaus gleichwertig mit dem Abitur. Junge Menschen sind nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung durchaus befähigt auch ein Studium aufzunehmen."